Eine Ausstellung
über 24-Stunden-
Betreuungskräfte

Arbeitsmigration ist in Österreich immer schon ebenso weiblich wie männlich geprägt. Viele der weiblichen Arbeitsmigrantinnen waren und sind in (ver)sorgenden Berufen tätig – im so genannten Care-Sektor. Nach „Hausmädchen“ und Krankenschwestern, die in den 1970er-Jahren neben vielen weiteren Arbeitsmigrant*innen kamen, sind es derzeit hauptsächlich Personenbetreuer*innen aus Ländern Süd-Osteuropas, die für ihre Tätigkeit nach Österreich kommen.

Die Ausstellung HILFSLINIEN thematisiert die Arbeit legal agierender Personenbetreuer*innen. Sie zeichnet die Linien ihrer Migrationswege nach und zeigt, wie die Hilfe durch die 24-Stunden-Betreuer*innen aussieht. Sie gibt Einblick in Arbeitsinhalte, beleuchtet die Arbeitsbedingungen und spricht Probleme des Systems der häuslichen Betreuung an.

Die Ausstellung HILFSLINIEN wurde unter partizipativer Einbindung von Betreuungskräften erarbeitet. Auf einhelligen Wunsch gaben die Betreuer*innen die Inhalte vor, wollten aber weder gezeigt, noch namentlich genannt, noch in die kuratorische Konzeption und Gestaltung einbezogen werden. Denn Arbeit haben sie ohnehin genug – und Professionalität ist ihnen wichtig: „Wir sind Betreuer*innen und machen unsere Arbeit – du bist Kuratorin, also mach‘ du deine Arbeit.“

Kuratorin und Autorin
Dipl. Museol. (FH)

Christine Braunersreuther

Kurator und Gestalter

David Kranzelbinder (Pavelhaus / Pavlova hiša)

Inhaltliche Konzeption

18 professionelle Personenbetreuerinnen

Zeichnungen

TINE FETZ

Grafik

Matjaž Wenzel, MILIMETER STUDIO

Koordination

Susanne Weitlaner (Pavelhaus / Pavlova hiša)

Künstlerische Beiträge

hoelb/hoeb, Jelena Micić, Clara Wildberger/Peter Lazarus/Veronika Muchitsch, Adina Camhy, Katarina Csanyiova, FPZ Z‘borke, Maj Fajfar, Ruth Rämbitsch, Dorothea Wagner, Dirndlbrand

Durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben sich sehr viele Änderungen in den Einreise- und Arbeitsbedingungen für 24-Stunden-Betreuungskräfte ergeben. Die Ausstellung spiegelt diese Sondersituation in einem „Corona-Diapositiv“, in dem farblich abgesetzt auf die Spezifika in der Zeit seit März 2020 verwiesen wird.